Über mich

B e s u c h t  u n s  a u f  d e m  S e g e l-K a t a m a r a n  www.sbaerle.com

Elisabeth Maria Anna Betsch
Ehemalige Fachanwältin für Familienrecht
2010 zum Islam konvertiert
Heute als Coach-Mediator, systemische Lebens- und Traumaberaterin und Eheberaterin für Muslime tätig

Siehe: www.tipitopi.eu

 

L E S E P R O B E  im BoD-Shop

g e d i c h t e  im Buch

Die Zeit, sie kann nicht still stehen

 

Unaufhörlich muss sie weiter gehen

 

Im Buch des Lebens,
Seite auf Seite wendet sie das Blatt

 

Die Zeit, sie wird der Geschichte,
die sie erzählt, nicht satt

 

Die Feder, die im Buch des Lebens die Geschichte schrieb

 

Die Hand, welche die Feder beim Schreiben hielt

 

Der Geschichtenerzähler ist der Herr der Zeit

 

Ihm folgt die Weberin im Geleit

 

Der falsche König auf der Weberin reitet

 

Bis zum Tag der gezählten Tage

 

Wenn der Herr den Reiter
aus dem Sattel zwingt

 

Wenn die Trompete den Weckruf für den Schlafenden bringt

 

(Auszug aus dem Buch)

 

g e s c h i c h t e n  im Buch

Ja, das Märchen von der Seele, es hat kein Happy End. Das soll es auch nicht. Noch nicht! Und jetzt stell’ dir bitte doch einmal vor, dass du eine Schiffsreise gebucht hast. Eine Schiffsreise in das verlorene Paradies, das am anderen Ufer der Lebenswasser auf dich wartet. Im Kleingedruckten der Anmeldepapiere steht, dass du bei Fahrtantritt ein weißes Ticket aus deiner rechten Hosentasche vorzulegen hast.

 

Das Ticket war sehr teuer. Vierzig Jahre lang hast du dafür geschuftet und gespart, um dir dieses Ticket endlich gönnen zu können. Du machst dich also auf den Weg zum Hafen, wo das Schiff ankert. Dort angekommen greifst du in die rechte Hosentasche, um das Ticket rauszuziehen, das du vor Antritt der Fahrt dort hinein gesteckt hattest. Doch plötzlich ist da nichts. Als du in die Hosentasche greifst, ist sie leer. „Was? Das gibt’s doch nicht!“ Panik steigt in dir auf. Du wühlst alle Taschen deiner Hose durch. Nichts. Du schaust im Gepäck nach. Wieder nichts. Hinter dir bildet sich bereits eine Schlange von wartenden Passagieren, die dich schräg angucken. Doch du kannst das Ticket nicht finden. „Mein Name muss doch auf der Liste stehen. Schauen Sie doch auf der Liste nach!“ Du zeigst mit dem Finger auf das Blatt Papier, das der Steward vor sich liegen hat. Der Steward gibt sich alle Mühe dir zu helfen, doch er kann deinen Namen nicht auf der Liste finden.

 

Da plötzlich drängt sich der Mann, der hinter dir steht, nach vorn. „Klären Sie das bitte später“, sagt er zum Steward, “ich habe eine Verabredung auf dem Schiff.“ Dieser Mann zieht also das weiße Ticket aus der rechten Hosentasche und legt es vor den Steward auf den Tisch.

 

„Mister, es tut mir leid, Ihr Ticket kann ich nicht akzeptieren.“

 

„Was? Wieso?“

 

„Das Ticket hat einen schwarzen Punkt.“

 

Tatsächlich, auf dem Ticket oben rechts ist ein schwarzer Punkt. Du stehst daneben. Du kannst es sehen.

 

„Dann machen Sie den Punkt doch weg!“ Der Mann, der sich vorgedrängt hatte, läuft rot an vor Wut.

 

„Mister, es tut mir leid. Das kann ich nicht.“

 

Noch bevor der Steward sich wehren kann, reißt ihm der Mann das Ticket aus der Hand, kramt ein Radiergummi aus der Jacke und versucht den schwarzen Fleck weg zu rubbeln. Doch es geht nicht. Dann holt er ein Tippex aus dem Aktenkoffer und versucht den schwarzen Punkt zu übermalen, doch auch das geht nicht...

 

(wird fortgesetzt im Buch)

 

w i s s e n  im buch

Im Qur’an (36,36) heißt es, dass alles in Paaren erschaffen ist, selbst das, was sie (die Menschen) nicht kennen. Himmel und Erde, Tag und Nacht, Sonne und Mond, Mann und Frau, Gottesfurcht und Gottvertrauen, Wahrheit und Lüge, Licht und Finsternis, Leben und Tod, Diesseits und Jenseits, Endlichkeit und Unendlichkeit, - das sind nur einige der im Qur’an explizit genannten Paar-Beispiele, über die nachgedacht und kontempliert werden soll.

 

Das Mittel / Medium, mit dem wir die Endlichkeit begreifen können, ist das materielle Leben. Im materiellen Leben ist alles einer stetigen Veränderung unterworfen. Nichts bleibt wie es ist. Denn alles wächst und / oder verfällt. Das Mittel / Medium, mit dem wir die Unendlichkeit (versus Endlichkeit) begreifen können, ist unsere spirituelle Natur (i.e.S. Ruh).

 

(Auszug aus dem Buch)